Der Wecker ist der Schlafkiller Nummer eins. Da nicht jeder Mensch ein Frühtyp ist und unsere Gesellschaft überwiegend auf Spättypen eingestellt ist, lässt sich sein Einsatz nicht immer zu vermeiden, auch wenn es genug Ansätze gibt, die einen Wecker im Arbeitsleben unnötig machen, oder zumindest die Auswirkungen seiner Tätigkeit minimieren würden.
Im Gegensatz dazu sollte man im Urlaub eigentlich den Einsatz eines Weckers vermeiden – EIGENTLICH!
Häufig ist der Urlaub die einzige Möglichkeit für den Körper wieder in seinen inneren Rhythmus zu kommen. Dennoch bestimmt auch hier der Wecker häufig den Tagesablauf, sei es um das Frühstücksbuffet noch komplett genießen zu können, die Abfahrt zum Tourenbus nicht zu verpassen, oder die Rechte an der Liege am Pool mit dem Handtuch markieren zu können.
Nicht selten gestaltet sich der Tagesablauf im Urlaub für den Körper kräftezehrender als der an den Arbeitstagen. Gesund ist das nicht.
Die Empfehlung den Wecker im Urlaub zu Hause zu lassen, mag nun sehr profan klingen. Für den Körper ist dies jedoch die Grundlage überhaupt, um aufgelaufene Schlafdefizite zumindest im Ansatz wieder aufholen zu können. Ein über das Jahr aufgelaufenes Schlafdefizit selbstverständlich nicht in 3 oder gar 2 bzw. 1 Woche wiederaufgeholt werden. Dennoch zählt hier jeder Tag, zumal die Anreise bis zum Urlaubsort in der Regel schon den Stresspegel von 2 oder mehr Arbeitstagen erreicht, vor allem wenn Langstreckenflüge über Zeitzonen anstehen.
Aktivurlaub macht keinen Sinn, wenn der Körper keine Zeit bekommt, über den Schlaf erst einmal Energie auftanken zu können. So sollten auf jeden Fall die ersten Tage nach der Ankunft am Urlaubsort dem Schlaf gewidmet sein. Ihr Körper wird es Ihnen Danken, und Sie können sicher sein, dass sie nach dem Urlaub zudem einen besseren Wiedereinstieg ins Arbeitsleben haben werden.
Michael Wieden beschäftigt sich als Betriebswirt seit 2002 mit der Chronobiologie im Personalmanagement. Schon 2003 hielt er hierzu seinen ersten Vortrag auf einer Veranstaltung der INQA (Initiative der neuen Arbeit).
Zu den Themen „Chronobiologie im Personalmanagenement“ sowie mobilen Arbeitsformen hat er bereits Bücher geschrieben, und dabei den Begriff „Liquid Work®“ geprägt.
Zusammen mit Claudia Garrido Luque gründete er 2014 die aliamos GmbH und berät seit dem Kommunen, Unternehmen und Kliniken zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Von 2012 bis Ende 2016 war er externer Wirtschaftsförderer für die Stadt Bad Kissingen und Initiator des weltweit einzigartigen Projektes „ChronoCity – Pilotstadt Chronobiologie“. Zu ChronoCity®, Chronobiologie-Themen und mobilen Arbeitsformen trat er wiederholt als Experte in verschiedenen Fernsehformaten (z.B. TerraX, Planet Wissen, W wie Wissen, Xenius etc.) auf. Zudem war er von 2014 bis 2017 Mitglied des Arbeitskreises „Zeitgerechte Stadt“ der ARL – Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover.
Aktuell hält er Vorträge zum Thema „Chronobiologie im Personalmanagement“ und „Mobile Arbeitsformen“, und berät Unternehmen bei der Umsetzung chronobiologischer Ansätze in Unternehmen und Kliniken.
Wie entsteht Schlafdefizit? Über 70% der Bevölkerung stehen laut Aussage des Chronobiologen Prof. Till Roenneberg…
Nachtarbeit erhöht das Risiko für Typ - 2 - Diabetes, das ist wissenschaftlich erwiesen. Wie…
Der Chronotyp ist nicht erlernt, sondern folgt einer genetischen Prädisposition. Dies hat zur Folge, dass…
Ziel dieser Studie war, die optimale Schlafdauer herauszufinden. Was ist eigentlich zu viel bzw. zu…
Viele Studien ranken sich um eine empfohlene Schlafdauer. Sie haben alle eines gemeinsam. Sie ignorieren…
Die optimale Schlafdauer ist ein Lieblingsthema der Wissenschaft. Aktuell haben Wissenschaftler des Institute of Science…