Wußten Sie, dass ein Haartest oder genauer gesagt ein Haarwurzeltest Ihnen etwas über Ihren Chronotyp sagen kann? Hier erfahren Sie, wie das geht. Zunächst: Eigentlich handelt es sich um einen Haarwurzel, oder noch genauer, Haarfolikeltest. Der Einfachheit halber, verwenden wir jedoch in diesem Artikel den Begriff Haartest.
Bisher gab es nur zwei Möglichkeiten den Chronotyp zu ermitteln – Fragebogen oder Selbsteinschätzung.Prof. Dr. Achim Kramer und sein Team an der Charité in Berlin haben nun eine dritte Möglichkeit auf den Markt gebracht. Sie entwickelten zunächst einen Bluttest, der über bis zu 25 Biomarker im Blut den Chronotyp identifizieren kann, die spezifisch Tag, Abend- oder Nachtaktiv sind. Für ihre Studie entnahmen sie zunächst
Probanden über den Tag hinweg mehrfach Blut und verfolgten darin die Aktivität von rund 20.000 Genen. Über einen lernfähigen Algorithmus isolierten die Forscher dann aus diesen 20.000 Genen die eben genanntenrelevanten Gene. An Ihnen lässt sich der sogenannte DLMO der Testperson ablesen. Der DLMO zeigt den Zeitpunkt an, an dem die natürliche Melatoninausschüttung beginnt. Darauf basierend kann man bestimmen welchem Chronotyp dies entspricht. Wie das genau funktioniert, zeigt die folgende Grafik beispielhaft. Dies funktioniert übrigens auch dann, wenn die Testperson entgegen ihres biologischen Rhythmus früh morgens durch einen externen Impuls (Wecker, Person etc.) geweckt wird.
Seit April 2021 ist es nun auch über einen Haartest möglich, diesen DLMO zu ermitteln. Die Grundlagen sind die gleichen, jedoch werden als Probe mehrere Haarwurzeln (Kopfhaar) benötigt.
Können Tests wie der BodyClock Haartest zur Bestimmung des Chronotyps auch revolutionäre Effekte auf Wirtschaft, Tourismus und Bildung haben? Die Antwort lautet definitiv „JA“! Natürlich ist eine Probenentnahme immer ein Eingriff am Menschen und bedarf seiner Einwilligung. Zudem kostet er Geld. Aber es geht dabei um weit mehr als nur die Bestimmung eines Chronotyps. Dieser Test zeigt, dass die Chronobiologie in der Schulmedizin angekommen ist. Ein Chronotyp ist nicht mehr nur ein imaginäres Gebilde oder eine Glaubensfrage, weil es die einen spüren, die anderen nicht, sondern eine beweisbare genetische Prädisposition wie z.B. die Fußgröße. Darauf läßt sich gezielt aufbauen, egal ob privat oder in Unternehmen, um echte Prävention auf allen Ebenen zu erreichen. WIe so etwas aussehen kann, haben wir in unseren Projekten bereits gezeigt. Beispiele dazu finden Sie hier.
Es geht nun darum, dass Entscheider die gewaltigen Potenziale der Einbeziehung individueller Chronotypen in BGM und HRM als Möglichkeit erkennen, aktiven Einfluss auf Fehlzeiten, Fehlerkosten und Fluktuation zu nehmen. Die Einbindung der Chronobiologie in das BGM wird somit nur eine Frage der Zeit sein.
Das Hauptproblem liegt darin, dass es auf dem Markt aktuell nur wenige Experten gibt, die in der Lage sind, den Zusammenhang zwischen Chronotyp und wirtschaftliche Prozessen zu verstehen, um entsprechende Strategien zu erarbeiten. Auf der einen Seite gibt es Chronobiologen, die ihre Expertise auf dem Gebiet der Chronobiologie haben, auf der anderen Seite Unternehmensberater, Wirtschaftsexperten, HR-Experten etc.. Letztere haben zu einem Großteil noch nicht einmal etwas von der Chronobiologie gehört. Aber dies wird sich ändern.
Wir von ChronoCollege® und der aliamos GmbH befassen uns bereit seit 2002 mit der Chronobiologie im Personalmanagement, haben COPEP® (Chronotypenoptimierte Personaleinsatzplanung) entwickelt und gehören damit weltweit zu den Pionieren. Wenn Sie mehr über das Potenzial für Ihr Unternehmen wissen möchten, kontaktieren Sie uns unter info@aliamos.de.
Die Chronobiologie wird in 5-10 Jahren zum Standardrepertoire der großen, innovativen Unternehmensberatungs-Agenturen und Krankenkassen und das Chronotyp Haartest Ergebnis zur Standardinformation in Bewerbungsunterlagen gehören wird.
Michael Wieden beschäftigt sich als Betriebswirt seit 2002 mit der Chronobiologie im Personalmanagement. Schon 2003 hielt er hierzu seinen ersten Vortrag auf einer Veranstaltung der INQA (Initiative der neuen Arbeit).
Zu den Themen „Chronobiologie im Personalmanagenement“ sowie mobilen Arbeitsformen hat er bereits Bücher geschrieben, und dabei den Begriff „Liquid Work®“ geprägt.
Zusammen mit Claudia Garrido Luque gründete er 2014 die aliamos GmbH und berät seit dem Kommunen, Unternehmen und Kliniken zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Von 2012 bis Ende 2016 war er externer Wirtschaftsförderer für die Stadt Bad Kissingen und Initiator des weltweit einzigartigen Projektes „ChronoCity – Pilotstadt Chronobiologie“. Zu ChronoCity®, Chronobiologie-Themen und mobilen Arbeitsformen trat er wiederholt als Experte in verschiedenen Fernsehformaten (z.B. TerraX, Planet Wissen, W wie Wissen, Xenius etc.) auf. Zudem war er von 2014 bis 2017 Mitglied des Arbeitskreises „Zeitgerechte Stadt“ der ARL – Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover.
Aktuell hält er Vorträge zum Thema „Chronobiologie im Personalmanagement“ und „Mobile Arbeitsformen“, und berät Unternehmen bei der Umsetzung chronobiologischer Ansätze in Unternehmen und Kliniken.
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