Ziel dieser Studie war, die optimale Schlafdauer herauszufinden. Was ist eigentlich zu viel bzw. zu wenig Schlaf? Grundsätzlich gilt für beides:
Alles, was dem natürlichen Regenerationsprozess schadet, ist zuviel oder zu wenig an Schlaf!
Michael Wieden
Zu wenig Schlaf ist dabei einfach zu definieren. In der Regel ist es ein Begrenzer (z.B. eben Arbeitszeiten/Wecker), der dafür sorgt, dass der Schlaf seine Arbeit nicht zu Ende führen kann. Das ist wie in der Werkstatt. Wenn der Mechaniker nach 2/3 der Arbeit aufhört, ist das Auto eben noch nicht repariert.
Ein „zu viel Schlaf“ ist da schon wesentlich schwieriger auszumachen, da es in der REgel kaum auszumachen ist, ob mögliche negative Effekte sich aus dem „zu viel Schlaf“ ergeben, oder aus der eigentlichen Ursache, warum man zu viel schläft.
Grundsätzlich wollen wir hier lediglich über eine neue Studie aus China berichten. Michael Wieden hat in seinem Blog jedoch diese Studie einmal näher beleuchtet, und ein eher negatives Fazit gezogen. Zu diesem Artikel geht es hier.
Original Studientitel
The brain structure and genetic mechanisms underlying the nonlinear association between sleep duration, cognition and mental health
Veröffentlicht: 28.04.2022
Unser Speed Summary zur optimalen Schlafdauer
Wissenschaftler des Institute of Science and Technology for Brain-Inspired Intelligence, Fudan University, Shanghai, China, haben in einer Studie Daten von fast 500.000 Erwachsenen im Alter zwischen 38 und 73 Jahren untersucht, die in der britischen Datenbank „UK Biobank“ gesammelt wurden. Als Ergebnis wird eine optimale Schlafdauer von 7h empfohlen.
Abstract
Zitat aus dem Englischen übersetzt:
„Schlafdauer, psychische Störungen und Demenz sind bei älteren Erwachsenen eng miteinander verbunden. Die zugrunde liegenden genetischen Mechanismen und strukturellen Veränderungen des Gehirns sind jedoch unbekannt. Unter Verwendung von Daten der UK Biobank für Teilnehmer hauptsächlich europäischer Abstammung im Alter von 38–73 Jahren, darunter 94 % Weiße, identifizierten wir einen nichtlinearen Zusammenhang zwischen Schlaf, mit etwa 7 Stunden als optimaler Schlafdauer, und genetischen und kognitiven Faktoren, Gehirnstruktur , und psychische Gesundheit als Schlüsselmaßnahmen. Zu den Gehirnregionen, die dieser Verbindung am deutlichsten zugrunde liegen, gehörten der präzentrale Kortex, der laterale orbitofrontale Kortex und der Hippocampus. Längsschnittanalysen ergaben, dass sowohl eine unzureichende als auch eine übermäßige Schlafdauer signifikant mit einem Rückgang der Kognition bei der Nachuntersuchung einhergingen. Darüber hinaus identifizierten Mediationsanalyse und Strukturgleichungsmodellierung ein einheitliches Modell, das polygene Risikobewertung (PRS), Schlaf, Gehirnstruktur, Kognition und psychische Gesundheit umfasst. Dies deutet darauf hin, dass mögliche genetische Mechanismen und strukturelle Veränderungen des Gehirns der nichtlinearen Beziehung zwischen Schlafdauer und Kognition und psychischer Gesundheit zugrunde liegen könnten.“
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Quelle
Michael Wieden beschäftigt sich als Betriebswirt seit 2002 mit der Chronobiologie im Personalmanagement. Schon 2003 hielt er hierzu seinen ersten Vortrag auf einer Veranstaltung der INQA (Initiative der neuen Arbeit).
Zu den Themen „Chronobiologie im Personalmanagenement“ sowie mobilen Arbeitsformen hat er bereits Bücher geschrieben, und dabei den Begriff „Liquid Work®“ geprägt.
Zusammen mit Claudia Garrido Luque gründete er 2014 die aliamos GmbH und berät seit dem Kommunen, Unternehmen und Kliniken zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Von 2012 bis Ende 2016 war er externer Wirtschaftsförderer für die Stadt Bad Kissingen und Initiator des weltweit einzigartigen Projektes „ChronoCity – Pilotstadt Chronobiologie“. Zu ChronoCity®, Chronobiologie-Themen und mobilen Arbeitsformen trat er wiederholt als Experte in verschiedenen Fernsehformaten (z.B. TerraX, Planet Wissen, W wie Wissen, Xenius etc.) auf. Zudem war er von 2014 bis 2017 Mitglied des Arbeitskreises „Zeitgerechte Stadt“ der ARL – Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover.
Aktuell hält er Vorträge zum Thema „Chronobiologie im Personalmanagement“ und „Mobile Arbeitsformen“, und berät Unternehmen bei der Umsetzung chronobiologischer Ansätze in Unternehmen und Kliniken.